Hepatitis-Impfung nun auch für die Feuerwehr

Minister Sobotka unterstützt kostenlose Impfungen für Feuerwehrleute.

Seit Jahren bereits kämpfen die österreichischen Feuerwehrmitglieder um die Zuerkennung eines Impfschutzes durch das Gesundheitsministerium. Hepatitis A wird hauptsächlich durch kontaminiertes Wasser oder Fäkalien übertragen, Hepatitis B über Körperflüssigkeiten wie Blut oder Speichel. Das Risiko einer Ansteckung – gerade für die Einsatzkräfte der Feuerwehr im Hochwassereinsatz oder bei Verkehrsunfällen – ist demnach offensichtlich sehr hoch.
„Die Feuerwehr ist keine Risikogruppe“, ist jedoch nach wie vor das ausschließende Argument. Bei Feuerwehrpräsident Albert Kern und den österreichischen Landesfeuerwehrkommandanten stößt dieser Ansatz auf wenig Verständnis: „Wir Feuerwehrfrauen und -männer haben einen Brotberuf und widmen uns danach ehrenamtlich der Feuerwehr. Wir setzen uns in der Freizeit einem enormen Risiko aus, um anderen Menschen zu helfen. Das muss auch entsprechend honoriert werden. Eine Schutzimpfung ist wohl das Mindeste was zum Erhalt dieses ehrenamtlichen Engagements beigetragen werden kann.“
„Davon, dass nachweislich schon FF-Mitglieder aus Niederösterreich bei schweren Verkehrsunfällen mit an Hepatitis infizierten Unfallopfern in Kontakt geraten sind und sich anschließend einer ärztlichen Kontrolluntersuchung mit wochenlanger Wartezeit auf einen Befund unterziehen mussten, davon sprach niemand. Kann jemand erahnen, welche Ängste die Betroffenen oder auch deren Familienmitglieder in dieser Zeit ausstehen? Gott sei Dank hat sich noch kein Feuerwehrmitglied mit Hepatitis infiziert“, so der Niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, der federführend an dieser Initiative beteiligt war.
Die österreichischen Florianis stießen bei Innenminister Sobotka nun auf ein offenes Ohr. Er springt den Feuerwehrleuten zur Seite. „Es kann nicht angehen, dass wir bei diversen Risikogruppen sämtliche Kosten für Impfungen übernehmen und bei jenen, die freiwillig und zum Wohle der Bevölkerung ihr Leben aufs Spiel setzen, die Augen verschließen. Wir werden uns zeitnah um eine Lösung bemühen, damit die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet ist“, so Innenminister Wolfgang Sobotka.
„Ich danke im Namen der österreichischen Feuerwehren Bundesminister Sobotka für diesen Vorstoß und die Unterstützung einer raschen Lösung im Interesse unserer Einsatzorganisation. Die Feuerwehr weiß das zu schätzen“, so Präsident Kern in einer ersten Reaktion.
Im ersten Jahr könnten 30.000 Feuerwehrmitglieder geimpft werden wodurch das Risiko einer Erkrankung massiv gesenkt wird.
Foto: BMI Karl Schober

Lesen sie in dieser Kategorie weiter …

Fachausschuss Freiwillige Feuerwehren: ein Jahresrückblick

Den Fachausschuss Freiwillige Feuerwehren (FAFF) beschäftigen…

Katastrophen, Technik, Kameradschaft: Feuerwehrpräsident Mayer im Gemeindebund-Podcast

Neue „Amtsgeheimnisse“-Folge liefert einen spannenden Blick…

ÖBFV-RL KS-04 Bekleidungsvorschrift für die Feuerwehren Österreichs – Schutzbekleidung

Nach der Einführung der Richtlinie KS-03 (BEKLEIDUNGSVORSCHRIFT…

NoVA-Befreiung der Feuerwehr: Sachliche Diskussion erwünscht

Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) schätzt…

Stöbern Sie in unserem Archiv …

Badeunfall in Wien: Leiche aus Alter Donau geborgen

Ein lebloser Mann wird am 17.09.2023 von Feuerwehr-Einsatztauchern…

Verkehrsunfall auf Linker Wienzeile

Bei einem Verkehrsunfall am 17.06.2023 wird der Fahrzeuglenker…

FPräs Mayer bei der Berufsfeuerwehr Wien

Die Schlagkraft der Berufsfeuerwehr der größten Stadt Österreichs…

Zivilschutz Probealarm

Am Samstag, dem 3. Oktober 2015, wird – wie alljährlich –…
,

Präsidialsitzung im idyllischen Bregenzerwald

Von 14. bis 15. September tagte das Präsidium des Österreichischen…

Arbeitstreffen in Slowenien

Am 13. März reiste eine Delegation des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes…

CTIF Delegiertenversammlung in Belgrad

Von 10. bis 12. September trafen sich die Delegierten des Internationalen…

Wohnungsvollbrand

Aus bisher unbekannter Ursache war es in den Mittagsstunden des…