Krisenkommunikation beim PR-Fachseminar

An zwei Tagen im März fand in Wien erneut ein Fachseminar für Public Relations statt, das von der ÖBFV Medien GmbH organisiert wurde. 38 Teilnehmer aus allen neun Bundesländern nutzten die Chance, sich bei den Referaten von hochkarätigen Vortragenden fortzubilden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema Krisenkommunikation, welches von mehreren Seiten beleuchtet wurde.

Text & Fotos: Mathias Seyfert

Andreas Rieger, Leiter der Stabstelle für Kommunikation beim Österreichischen Bundesfeuerwehrverband durfte zur Eröffnung des Seminars FPräs Robert Mayer im Ausbildungszentrum der Berufsfeuerwehr Wien begrüßen. Mayer bedankte sich bei den Teilnehmern für das Engagement im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und betonte, dass die PR aus unserem Feuerwehralltag nicht mehr wegzudenken ist. Andreas Rieger stellte danach das ÖBFV-Sachgebiet „Öffentlichkeitsarbeit & Bewusstseinsbildung“ sowie dessen Tätigkeiten und Ziele der Öffentlichkeitsarbeit bis 2027 vor.

Lisa Grohs, Pressesprecherin von Wien Energie, stieg danach in das komplexe Thema der Krisenkommunikation ein. Sie beschrieb die Unternehmenskommunikation während der Energiekrise im Jahr 2022 im Allgemeinen sowie die besondere Herausforderung, als Wien Energie Ende August 2022 plötzlich in den Fokus der Berichterstattung geriet und wie ihre Kommunikations-Abteilung diese Situation meisterte.

Markus Voglhuber vom OÖ Landes-Feuerwehrverband berichtete in seinem Referat über die Ziele des Freiwilligenmanagements in seinem LFV. Dabei ging er auch auf die Kommunikation ein, die rund um die Mitgliedergewinnung und den Mitgliedererhalt notwendig ist.

Marcel Kilic, Moderator bei Ö3 und selbst Feuerwehrmitglied, beleuchtete in seinem Part die Verwendung von Social Media in unserer Gesellschaft: Während die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen sinkt, kämpfen immer kürzer werdende Videoinhalte auf zahlreichen Plattformen darum, angeklickt – oder zumindest bis zum Ende angesehen – zu werden. Er erinnerte die Feuerwehrmitglieder auch daran, dass man in Social-Media-Kanälen passiv vertreten ist, auch wenn man diese nicht aktiv nutzt.

Rechtsanwalt Dr. Michael Borsky übernahm in diesem Jahr den Vortrag zum Thema Recht – ein Teil des Seminars, der immer großes Interesse und angeregte Diskussionen erzeugt. Borsky gab einen Überblick über die Grundlagen zur Veröffentlichung von Bild- und Tonaufnahmen sowie Texten in Medien. Zum Abschluss konnten zuvor eingesendete Fragen der Teilnehmer mit dem Experten besprochen werden.

Martin Sticker vom LFV Kärnten lies in einem Vortrag die Ereignisse der Unwetterkatastrophe vom Juni 2022 und den darauf folgenden Einsatz über sieben Tage Revue passieren. Er war bei diesem Großschadensereignis mit der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr beschäftigt und musste zahlreiche internationale Presseanfragen bearbeiten sowie Pressekonferenzen organisieren.

Christian Wehrschütz, Balkan-Experte und langjähriger ORF-Korrespondent, beleuchtete in einem kurzweiligen Gespräch mit den Teilnehmern seine Tätigkeit als Journalist in Krisengebieten. Er ging dabei auf seine Sichtweise als Reporter ein, in der er Informationen von Behörden und Organisationen erhalten muss; Wehrschütz berichtete dabei auch über seine Zusammenarbeit mit  österreichischen Feuerwehren im Auslandseinsatz.

Oberst Michael Bauer, Pressesprecher des Österreichischen Bundesheeres, vermittelte den Teilnehmern seine „10 Gebote für die Krisenkommunikation“, die das Bundesheer in Checklisten strukturiert hat. Er zeigte anhand von Praxisbeispielen, wie das Bundesheer auf Krisen reagiert – und wie es in Krisen kommuniziert.

Andreas Rieger vom ÖBFV erklärte danach die Grundlagen der Gestaltung von Videobeiträgen – unabhängig davon, ob man mit dem Smartphone oder einer professionellen Kamera filmt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Planung einer „Botschaft“, die mit einem fertigen Videoclip gezeigt werden soll.

Fritz Jergitsch, Herausgeber der Satire-Plattform „Die Tagespresse“, bot einen Einblick in die journalistische Welt zwischen Fakten und Fake-News. Er verriet den Teilnehmern, wie eine kleine Online-Zeitung große Aufreger erzeugte und beschrieb, wie weit Satire aus seiner Sicht gehen darf.

Zum Abschluss des Seminars folgte ein Praxis-Workshop, in dem die Teilnehmer „aus der Komfortzone“ geholt wurden: unter Anleitung der Kommunikationstrainerin Kathrin Ditz mussten Interviews zu unangenehmen Themen mit hartnäckigen Journalisten-Fragen gegeben werden, welche aufgezeichnet und danach gemeinsam analysiert wurden.

„Ich freue mich sehr über das große Interesse an diesem Seminar und dass es gelungen ist, so hochkarätige Vortragende zu gewinnen. Neben all diesem fachlichen Input konnten wir diese zwei Tage auch zum Netzwerken nutzen. Das ist für mich einer der wesentlichen Gründe, solche Seminare zu organisieren. Innerhalb kürzester Zeit lernen sich österreichweit Menschen kennen, die sich der Kommunikation im Feuerwehrwesen verschrieben haben – ein unglaublicher Mehrwert für uns alle“, resümiert Andreas Rieger.

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