Herausforderungen der Feuerwehr heute – auch für die Feuerwehrseelsorge

Am 25. Februar 2015 trafen sich in der Niederösterreichischen Landes-Feuerwehrschule in Tulln 80 Feuerwehrkuraten bzw. Feuerwehrseelsorger und Seelsorgerinnen aus ganz Österreich und ein Gast aus Südtirol zu einem Seminar, wie es alle zwei Jahre stattfindet. Landesfeuerwehrkommandant LBD Dietmar Fahrafellner MSc und Schulleiter OBR Ing. Franz Schuster hießen die Teilnehmer willkommen und unterstrichen nicht nur die Bedeutung der Feuerwehrseelsorge sondern auch deren Akzeptanz in den Feuerwehren.

Das Tagungsthema hieß heuer: „Herausforderungen der Feuerwehr heute – und: Unsere Aufgabe und Chance für die Feuerwehrseelsorge“. Hauptreferent war der Vizepräsident des ÖBFV, Ing. Franz Humer MSc. Er markierte den Grundsatz: Die wichtigste Ressource ist – mehr denn je – das Humankapital. Gewiss braucht es auch technische Kompetenz, viel wichtiger sind aber die kommunikative Fähigkeit und die über den Akuteinsatz hinausreichende Kameradschaft. Die Koreferate der Landesfeuerwehrkuraten der Steiermark und Niederösterreichs, P. Dr. Michael Staberl und P. Mag. Stephan Holpfer stellten klar, dass es nicht mehr selbstverständlich ist, dass für jede Wehr ein „geistlicher Begleiter“ zur Verfügung sein kann, dass aber dennoch das Anliegen der „Seelsorge“ nach Möglichkeit präsent gehalten werden sollte. Die Rahmenbedingungen ändern sich (z.B. Erwartungen an Glauben, Rituale etc.). Sensibles Dasein und kompetente Begleitung (z.B. nach belastenden Einsätzen) erfordern eine gute Ausbildung und permanente Weiterbildung. Das Engagement der Kuraten, Seelsorger und Seelsorgerinnen wird in (der Organisation) der Feuerwehr honoriert und in der Öffentlichkeit geschätzt. Die Veränderungen in der kirchlichen und religiösen Landschaft erfordern aber auch Flexibilität und Sensibilität, z.B. für ökumenische und interreligiöse Kooperationen. Die solcherart Motivierten und Engagierten setzen damit auch greifbare Zeichen gegen die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ (Papst Franziskus).

Allein schon durch die Teilnahme zeigen die Feuerwehrkuraten (60 katholische Priester und 15 Diakone, ein altkatholischer Geistlicher, drei evangelische Pfarrer und eine Pfarrerin), dass sie sich den heutigen Herausforderungen bewusst sind. Das kam auch im intensiven Meinungsaustausch zum Ausdruck. Viele von ihnen sind zusätzlich für den SvE-Dienst ausgebildet und einsatzbereit.

Ferdinand Reisinger
Chorherr von St. Florian, LFKUR von OÖ

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