Bundesministerin Beatrix Karl beim Festakt „140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Gleichenberg“
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Gleichenberg feierte am heutigen Sonntagvormittag (23.9.2012) in der Gleichenberghalle ihr 140jähriges Gründungsfest. Bei der Festfeier, an der neben den Feuerwehrdelegationen u.a. auch Bundesministerin Beatrix Karl, NAbg. Michael Praßl, LAbg. Bgm. Franz Schleich, ÖBFV-Präsident Albert Kern, Bereichsfeuerwehrchef-Stv. Rudolf Temmel, Brigadier Alois Hirschmugl und Bgm. Christine Siegel teilnahmen, wurden verdienstvolle Mitglieder geehrt und zwei neue Fahrzeuge von Feuerwehrkurat Pater Georg Bakowski gesegnet und offiziell in den Dienst gestellt.
Mit der Defilierung der Feuerwehrdelegationen und dem Abspielen der österreichischen Bundeshymne erfolgte der Auftakt zur heutigen Festveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Gleichenberg, die ihr 140-jähriges Bestandsjubiläum begeht.
„Die Gründung der Feuerwehr Bad Gleichenberg erfolgte im Jahr 1872 und zählte zu Beginn 39 Mitglieder. Seinerzeit untergebracht in einem Schulzimmer wurden eine Handspritze, Leitern und Feuerbeile, rund 120 Meter Schläuche und ein paar Helme gelagert“, erinnerte Feuerwehrkommandant HBI Ing. Michael Karl – und Bruder der Bundesministerin – in seiner Festansprache an die Anfänge der Gründerzeit. Karl ist seit der Gründung der 12. Kommandant, ihm steht Stellvertreter OBI Peter Trummer als 15. Stellvertreter der Wehrgeschichte zur Seite.
Heute ist die Feuerwehr Bad Gleichenberg ein wesentlicher Eckpfeiler und wichtiger Erfolgsfaktor im Feuerwehrgeschehen. Seit 1973 im Bezirk als „Ölstützpunktfeuerwehr“ definiert, ist das Aufgabenportfolio in den letzten vier Jahren erneut erweitert worden. Als Stützpunktfeuerwehr für Gefahrstoffunfälle zeichnen die Mitglieder der FF Gleichenberg mit dem Schwerpunktfahrzeug „GSF“
(Gefährliche Stoffe Fahrzeug) für die Bezirke Feldbach und Radkersburg mit ihrer Schwerpunktausbildung und ihrem Know-How verantwortlich. Das im Jahr 2009 von der Feuerwehr Radkersburg übernommene Spezialfahrzeug, seit 1986 im Dienst, musste nach 26 Dienst- und Einsatzjahren altersbedingt ausgeschieden und durch ein neues ersetzt werden. Die rund 400.000 Euro kostende Ersatzbeschaffung wurde, da die FF Gleichenberg eine Stützpunktfeuerwehr ist, zur
Gänze aus KAT-Mitteln finanziert. Zur offiziellen Indienststellung ist – neben zahlreichen Ehrengästen aus Politik und dem feuerwehrwesen – auch der Landessonderbeauftragte für Gefahrgut im LFV Steiermark, ABI d.F. Werner Seidl gekommen. So ist dieses Fahrzeug laut Seidl „das erste der mittlerweile vierten Generation an GSF-Fahrzeugen und mit modernster Technik ausgestattet. Es dient der ersten Abwehr bzw. Bekämpfung aller Gefahrenklassen und ist in Kombination von Mannschaft und Gerät bestens geeignet, die erforderlichen Grundaufgaben zu erfüllen. Dazu zählen das Auffangen und das Umpumpen gefährlicher Stoffe“. Neu ist das im Heck verbaute Rollcontainersystem, welches erstmalig in dieser Bauserie zur Anwendung gekommen ist. Je nach Einsatzanforderung können die Spezialcontainer getauscht, oder aber auch extra geführt werden.
Ebenso gesegnet und offiziell in Betrieb genommen wurde das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) der FF Bad Gleichenberg. Die Anschaffungskosten i.d.H. von rund 60.000 Euro werden zu je einem Drittel von Land, Gemeinde und Feuerwehr getragen. Der Drittelanteil der Feuerwehr Bad Gleichenberg wurde von Frau Theresia Maier getragen, einer privaten Gönnerin der Feuerwehr. Als sichtbares Zeichen des Dankes für ihre schon über Jahre hinweg reichende Unterstützung wurde ihr heute über Antrag der FF Bad Gleichenberg von ÖBFV-Präsident LBD Albert Kern die Florianiplakette in Bronze verliehen. Auch wird das MTF in den Kreisen der FF Bad Gleichenberg zu Ehren der Gönnerin auch „Resi“ genannt werden, wie ein Schriftzug auf dem Fahrzeug auch zeigt.
Für außergewöhnliche Verdienste um das Feuerwehrwesen bzw. die jahrzehntelange Mitgliedschaft bei der Feuerwehr wurden zahlreiche Mitglieder von Feuerwehren aus dem Abschnitt Bad Gleichenberg ausgezeichnet. So wurde u.a. Kommandant HBI Ing. Michael Karl mit dem Verdienstzeichen in Silber des Landesfeuerwehrverbandes geehrt. Die Medaille für verdienstvolle
Zusammenarbeit in Gold des Landesfeuerwehrverbandes wurde an Bürgermeisterin Christine Siegel und an den 1. Kommandanten der Feuerwehr Stadt Röthenbach an der Pegnitz (D, mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land), Klaus Keim, verliehen. Mit den Röthenbachern verbindet die Gleichenberger Feuerwehr eine langjährige Freundschaft, deren 30-jähriges Bestehen an diesem Wochenende mit den zahlreich anwesenden deutschen Feuerwehrmitgliedern ebenso gebührend
gefeiert wurde.
Die Medaille für 40-jährige eifrige und ersprießliche Tätigkeit auf dem Gebiete des Feuerwehr- und Rettungswesens konnte an Abschnittsfeuerwehrkommandant – und ehemaligen Kommandant der FF Gleichenberg – ABI Andreas Hirschmugl verliehen werden.
Auf den Festakt mit den Festansprachen, der von der Trachtenmusikkapelle Trautmannsdorf unter Kapellmeister Johann Kirbisser und Obmann Markus Plaschg musikalisch umrahmt wurde, folgte ein Gottesdienst mit Segnung der neuen Einsatzfahrzeuge der FF Bad Gleichenberg, zelebriert von Feuerwehrkurat Pater Georg Bakowski .
Text und Fotos: LFV/Meier