Extreme Hitze machte rund 600 Feuerwehrjugendlichen im Lienzer Dolomitenstadion zu schaffen: Sie alle stellten sich dem 24. Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb, um die schnellste Feuerwehrjugendgruppe Österreichs zu ermitteln. Dabei hatten die Oberösterreicher – wie gewohnt – die Nase vorn.

Schauplatz der Eröffnung am Vorabend des Bewerbs war der Hauptplatz von Lienz in Osttirol. Der Tiroler Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter begrüßte gemeinsam mit der Lienzer Bürgermeisterin und zweiten Vizepräsidentin des Tiroler Landtags Elisabeth Blanik sowie mit Feuerwehrpräsident Robert Mayer die angereisten Jugendgruppen, deren Begleiter, die Bewerter sowie zahlreiche Ehrengäste.

Kurz vor 10:00 Uhr starteten dann am Bewerbstag – Samstag, 19. August – die ersten von 57 Gruppen. Unter den strengen Augen von Bewerbsleiter Robert Unterlechner und seinem Bewerterstab zeigten die Mädchen und Burschen der Feuerwehrjugend aus ganz Österreich sowie die Gästegruppen aus Südtirol und dem Trentino alles, was sie in den letzten Monaten vorbereitet haben: Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und vor allem Teamgeist. „Es ist beeindruckend, wenn man den Jugendlichen zuschaut. Die Motivation, die Konzentration, die Anspannung – da merkt man, wie viel ihnen dieser Bewerb bedeutet. Die Leistungen aller Gruppen sind hervorragend, für den Sieg sind oft minimale Faktoren ausschlaggebend, das zeigt die flächendeckend hohe Qualität unserer Jugendarbeit“, so Bewerbsleiter Unterlechner.

Feuerwehrpräsident Robert Mayer: „Die Kulisse der Lienzer Dolomiten und ein volles Stadion machen dieses Wochenende für unsere Feuerwehrfamilie zu etwas ganz Besonderem. Wir haben hier Top-Leistungen unserer Feuerwehrjugendgruppen gesehen. Ich gratuliere allen Jugendlichen, die heute hier in Lienz am Platz gestanden sind und ihr Bestes gegeben haben, ihr alle seid Gewinner – denn ihr zeigt schon in jungen Jahren, was es heißt, sich ehrenamtlich in einer Gemeinschaft zu engagieren. Ihr könnt stolz auf euch sein!“

Temperaturen über 30 Grad sorgten für besonders herausfordernde Bewerbsbedingungen.

„Die Sonne brennt auf den Bewerbsplatz, die Jugendlichen und Bewerter hatten neben der brütenden Hitze der Tiroler Sonne aber auch die wundervolle Kulisse der Lienzer Dolomiten. Dies und die zahlreichen Schlachtenbummler und Fans der Jugendlichen machten die Anstrengungen des Bewerbs wett. Die Freiwillige Feuerwehr Lienz hat hier beste Voraussetzungen geschaffen. Die Ausrichtung eines solchen Bewerbs ist eine große Herausforderung und ich bedanke mich für die hervorragenden Vorbereitungen“, ist der Tiroler Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter stolz, dass der Bewerb nach 19 Jahren wieder erfolgreich in Tirol durchgeführt werden konnte.

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1. Platz Bad Mühllacken (Oberösterreich)

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1. Platz Mädchenwertung: Mitteregg – Haagen – Sand (Oberösterreich)

Oberösterreich erneut unschlagbar

Am frühen Nachmittag standen die Sieger fest:

Die ersten fünf Plätze gehen an oberösterreichische Gruppen. Gewonnen hat die Feuerwehrjugend Bad Mühllacken (1.070,45 Punkte), zweiter wurde Titelverteidiger Guggenberg (1.069,15 Punkte), gefolgt von Waldneukirchen (1.068,96 Punkte) auf dem dritten Platz.

In der Mädchenwertung hat auch Oberösterreich die Nase vorn. Gewonnen hat erneut die Feuerwehrjugend Mitteregg-Haagen/Sand (1.051,12 Punkte), gefolgt von Dirnbach in der Steiermark (1.039,56 Punkte) und Bizau aus Vorarlberg (1.030,01 Punkte).

Somit haben sich die Gruppen aus Bad Mühllacken, Guggenberg und Mitteregg-Haagen-Sand (alle OÖ) für die Internationalen Feuerwehrjugendbewerbe im Jahr 2024 in Trentino/Italien qualifiziert. Der nächste Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb findet wieder in zwei Jahren – dann in der Steiermark – statt.

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Hintergrund zum Bewerb

Die Feuerwehrhindernisübung und der 400 m Staffellauf mit Hindernissen sind die zu bewältigenden Herausforderungen.

Bei der Hindernisübung gilt es für die neunköpfige Bewerbsgruppe so schnell als möglich fehlerfrei mit einer Schlauchleitung einen Wassergraben und eine Hürde zu überspringen, durch einen Tunnel zu kriechen, über einen Balken zu balancieren, mit der Kübelspritze ein Ziel zu treffen und abschließend diverse Knoten richtig zu knüpfen bzw. Ausrüstungsgeräte richtig zuzuordnen.

Beim Staffellauf müssen die Gruppenmitglieder ein Strahlrohr weitergeben und dazwischen eine Leiterwand überklettern, einen zusammengerollten Schlauch korrekt ablegen, unter einem Lattengestell durchlaufen, eine Hürde überwinden, einen Feuerlöscher korrekt abstellen und schlussendlich das übergebene Strahlrohr mit einer Löschleitung zusammenkuppeln.