ABI INGO VALENTINI
30. Oktober 1973 – 21. Juli 2023

In großer Trauer müssen wir uns von unserem Kameraden und Freund Ingo Valentini verabschieden, der viel zu früh für immer von uns gegangen ist.


Ingo trat 1989 der Ortsfeuerwehr Göfis bei, wo er rasch wichtige Funktionen übernahm. Von 1992 bis 2007 war er Schriftführer, anschließend bis 2013 Kommandant-Stellvertreter und seit 2013 Kommandant der Feuerwehr. Darüber hinaus lag ihm von 2004 bis 2014 als Jugendleiter auch die Nachwuchsarbeit sehr am Herzen. Dem Vorarlberger Landesfeuerwehrverband stand er jahrelang als Bewerter bei verschiedenen Leistungsbewerben zur Verfügung.
Im Jahr 1998 wurde Ingo Mitglied im Arbeitskreis 8 „Feuerwehrgeschichte“ des LFV Vorarlberg, im darauffolgenden Jahr nahm er auch erstmals – weitere 15 Teilnahmen sollten folgen – an einer Tagung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF teil, deren Vorsitz er 2012 übernahm. Im Jahr 2016 wurde er Landesbeauftragter für Feuerwehrgeschichte im LFV Vorarlberg und Leiter des Vorarlberger Feuerwehrmuseums in der Vorarlberger Museumswelt. Drei Jahre später erfolgte seine offizielle Entsendung in das ÖBFV-Sachgebiet 1.5 „Feuerwehrgeschichte und Dokumentation“, wo er bereits zuvor mehrmals gern gesehener Gast gewesen war.
Ingo war immer mehr ein Mann des Wortes – legendär war sein „alpenländisches Englisch“, wie er es selbst nannte – und der Tat, das Schreiben war dagegen nicht seine große Leidenschaft. Trotzdem verfasste er im Laufe der Zeit zwei Festschriften über seine Heimatfeuerwehr und sechs Fachbeiträge für die Tagungsbände der Internationalen Arbeitsgemeinschaft. Zu nennen ist auch ein Beitrag im 2022 erschienenen Auszeichnungsbuch des ÖBFV.
Als gelernter Informatiker war es ihm immer wichtig, die Feuerwehrgeschichte auch modern zu präsentieren und die digitalen Möglichkeiten dafür zu nützen. Das Thema „digitale Langzeitarchivierung“ lag ihm hier zuletzt sehr am Herzen.
Ingo lebte für das Feuerwehrwesen wie kaum ein anderer. Er war an allen Feuerwehr-Belangen interessiert: an technischen Aspekten, der steten Weiterentwicklung generell, den Leistungsbewerben, der Ausbildung und nicht zuletzt eben an der Geschichte. Es gab keinen Bereich rund um das Feuerwehrwesen, zu dem er nichts zu sagen oder keine Meinung hatte.
Zentral war für ihn die echte Kameradschaft, die er auch selbst intensiv lebte und pflegte. Kein Weg war ihm von Vorarlberg aus zu weit, um für einen Abend oder Tag bei einer für ihn wichtigen Feuerwehrveranstaltung dabei sein zu können.
Österreichweit und international sind hierbei Freundschaften entstanden, in denen Ingo auch seine privaten Interessen und Leidenschaften mit viel Herzlichkeit teilte. Da erfuhr man dann einiges abseits des Feuerwehrlebens. Er erzählte von seiner Familie, seinem Heimatort, von seiner Liebe zu den Bergen und dem Schifahren und von den technischen Basteleien, an denen er gemeinsam mit seinem Sohn arbeitete.

Ingo wusste bereits seit Anfang Juli, dass er gehen wird, nur nicht wann. Viele von uns verlieren mit ihm nicht nur einen Feuerwehrkameraden, sondern auch einen guten Freund, der schmerzlich fehlen wird. Unser aller Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Simone und den Kindern Florian und Sarah, die einen nicht ersetzbaren Teil ihres Lebens für immer verloren haben.

Stellvertretend für
die Kommission für Feuerwehr- und CTIF-Geschichte, Museen und Dokumentation,
die Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF
und das Sachgebiet 1.5 „Geschichte, Dokumentation und Auszeichnungen“ des ÖBFV

Gerald Schimpf BA, CTIF-Kommissionsvorsitzender

Dr. Christian K. Fastl, ÖBFV-Sachgebietsleiter