Innenangriff: ein sensibles Thema für die Feuerwehren

Atemschutz-Einsätze, vor allem jene im Innenangriff, zählen zu den wichtigsten Aufgaben der Feuerwehren. Natürlich muss ausgeführt werden, dass Gefahrenpotenziale aufgrund vieler Rahmenbedingungen (z.B. synthetische Einrichtungsgegenstände, neue Bauweisen, Isolierung etc.) äußerst groß sein können. Dazu kommt ein hohes Maß an körperlicher Anstrengung.

Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist es wichtig, Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in diesem Schwerpunktsegment bestens auszubilden, auf die Einsätze vorzubereiten und sie beim Erlangen von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen zu begleiten und zu unterstützen.

Die Landesfeuerwehrschule Kärnten ist in einer österreichweiten Kompetenzaufteilung für die Ausbildung und Qualifizierung der Trainer aller österreichischen (und befreundeten) Landesfeuerwehrschulen sowie der Berufs- und Betriebsfeuerwehren in diesem Einsatzsegment zuständig („ÖBFV Kompetenzzentrum Heißausbildung“). Aus dieser Aufgabenstellung ergeben sich auch internationale Entwicklungs- und Lernpartnerschaften, die zur Optimierung der Vorgehensweisen beitragen.

12 Trainer aus 7 Bundesländern

12 Trainer aus den Landesfeuerwehrschulen sowie den Berufsfeuerwehren Wien und Linz verbrachten vier herausfordernde Tage an der Landesfeuerwehrschule in Kärnten.

Der Ausbildungsablauf fordert und fördert die Teilnehmenden, wobei diese sukzessive in die Trainerrolle im Bereich der Heißausbildung „schlüpfen“. Die inhaltliche Palette umfasst im Überblick

  • die Erlangung (Erarbeitung) detaillierter theoretischer Kenntnisse zum Thema Brandverlauf und Brandvorgang,
  • die Erlangung (Erarbeitung) praktischer Fertigkeiten zur Wissensvermittlung von Löschvorgang und Löschmethoden,
  • die Erlangung (Erarbeitung) von tiefgehendem Verständnis und Hintergrundwissen in Bezug auf die Sicherheit und Risikominimierung sowie
  • die Erlangung (Erarbeitung) von Fertigkeiten zur vollumfänglichen Umsetzung (gas- und echtbefeuerte Anlagen) von theoretischen und praktischen Ausbildungseinheiten im Rahmen der Heißausbildung.

Alle 12 Trainer konnten am Ende das verdiente Zertifikat „Trainer Heißausbildung nach den Richtlinien des ÖBFV“ stolz in Händen halten. Allesamt haben nunmehr die Aufgabe, das Erlernte im eigenen Umfeld zu verankern, zu integrieren und umzusetzen.

Nachhaltigkeit für die Kärntner Feuerwehren

Diese Tätigkeit der Landesfeuerwehrschule bringt mit sich, dass der „Stand der Technik“ immer wieder evaluiert und die Vorgehensweisen in Taktik und Ausbildung weiterentwickelt werden müssen. Das bringt die Verantwortung der übergreifenden Traineraus- und Fortbildung mit sich.

Für die Kärntner Feuerwehren bedeutet dieser Umstand, dass auch die Inhalte der diesbezüglichen Lehrveranstaltungen im Lehrveranstaltungsprogramm (u. a. Atemschutzlehrgang, Atemschutz-Innenangriff, Hot-Fire-Training, Atemschutz-Einsatztraining sowie die Atemschutzleistungsprüfung) weiterentwickelt werden und damit auch das Weiterbildungsangebot attraktiv gehalten wird.

Abschließend bedanken sich der Österreichische Bundesfeuerwehrverband sowie die Landesfeuerwehrschule Kärnten für die gute Zusammenarbeit mit allen Kollegen aus den Bundesländern und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung des Gelernten!

Text und Fotos: LFS Kärnten