Sachinformation
Nicht mit Wasser löschen! Stand: 1/2011 
  Sachinformation
  • BRENNENDE FLÜSSIGKEITEN

    Gefahr: Wenn Löschwasser in über 100° C heiße Flüssigkeiten gelangt, dehnt es sich gewaltig aus: 1 Liter Wasser - 1700 Liter Wasserdampf.

    Beispiel: Brennt der Inhalt eines Bitumenkessels und gelangt beim Löschversuch Wasser in den Kessel, wird dadurch das siedende Bitumen herausgeschleudert und kann die Einsatzkräfte schwer verletzen.

    Ausnahme: Alle mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten, z.B. Alkohol, bzw. bei Entstehungsbränden, wenn tiefere Flüssigkeitsschichten noch nicht erwärmt sind, Sprühstrahl!

Flüssigkeiten
  • BRENNENDE GASE

    Im Allgemeinen ist bei Bränden von Hochdruckgasen größeren Umfanges mit Wasser kein Erfolg zu erzielen. Gashahn schließen!

Gase
  • BRENNENDE METALLE

    Gefahr: Durch die hohe Brandtemperatur von Leichtmetallen wird das Wasser in seine Bestandteile zerlegt. Ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff ergibt das hochexplosive Knallgas.

    Beispiel: Beim Löschen eines Sportwagens (bereits längere Vorbrenndauer) entstanden beim Auftreffen des Löschstrahls sehr lebhafte und gefährliche Reaktionen. Der Sportwagen war mit Magnesiumfelgen ausgestattet.

Metalle
  • ELEKTRISCHE ANLAGEN

    Da Wasser leitfähig ist, müssen bei unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen Mindestabstände eingehalten werden.

Elektrizität
Beispiel: C-Rohr (genormt)
  Mindestabstände für die Praxis:
SPRÜHSTRAHLVOLLSTRAHL
Niederspannung
bis 1000 Volt
1 m5 m
Hochspannung
über 1000 Volt
5 m10 m

Siehe auch Merkblätter der EVU.
  • BRÄNDE STAUBFÖRMIGER STOFFE

    Durch den Vollstrahl kann Staub u.ä. aufgewirbelt werden: Es besteht die Gefahr der Staubexplosion! Setze eventuell Netzmittel zu!

    Beispiel: Beim Einsatz des Vollstrahls kann abgelagerter Staub, Mehl u.ä. aufgewirbelt werden und explodieren. Lösche deshalb Brände im Zusammenhang mit brennbarem Staub mit drucklosem Sprühstrahl.

Staubförmige Stoffe
  • RAUCHFANGBRÄNDE

    Beim Einsatz von Wasser kommt es zu einer enormen Bildung von Wasserdampf (1 : 1700, siehe 6.3), die den Rauchfang sprengen kann: Es besteht die Gefahr, dass sich der Brand auf alle Stockwerke ausbreitet.

    Beispiel: Nachdem der Rauchfangkehrer an der Einsatzstelle eingetroffen war, entschied er mit dem Einsatzleiter, den Rauchfang ausbrennen zu lassen. Es wurden alle Stockwerke, der Dachboden und der Dachbereich (auch Nachbarobjekte - Gefahr des Funkenfluges) sorgfältig und laufend kontrolliert.

Rauchfänge