Sachinformation
Maßnahmen beim Austritt von Flüssigkeiten Stand: 1/2011 

  Sachinformation

1. BEHELFSMÄSSIGE DICHTUNGEN

Bei Verkehrsunfällen muss oft rasch verhindert werden, dass Flüssigkeiten in die Erde oder in Gewässer gelangen. Flüssigkeiten, die aus dem Leck von Fahrzeugen austreten, wie Benzin, Diesel oder Öl, müssen rasch aufgefangen werden. Dafür gibt es:

  • Auffangbehälter und Planen
  • Abdichtmaterial
  • Ölbindemittel und behelfsmäßige Ölsperren.

2. ÖLBINDEMITTEL

Hilfen für rasches Abdichten
Ölbindemittel sind Stoffe, die Mineralöle aufsaugen können. Sie sind allgemein als Staub oder als Granulat erhältlich. Je feiner das Ölbindemittel ist, desto mehr saugt es und desto besser nimmt es Mineralölprodukte von Asphalt oder Boden auf. Manche Ölbindemittel quellen beim Aufsaugen von Öl auf. Andere Mittel sind von sich aus oder durch Imprägnierung wasserabweisend und schwimmen auf Gewässern. Alle Ölbindemittel verfärben sich, wenn sie getränkt sind.

Ölbindemittel haben verschiedene Eigenschaften.
Ölbindemittel kommen immer dann zum Einsatz, wenn man das Öl nicht mit anderen geeigneten Mitteln entfernen kann: z.B. Abpumpen mit Mineralölumfüllpumpen, Aufsaugen mit Vakuumpumpen oder Ölabsauggeräten.

Ölbindemittel: wann ...
Ölbindemittel werden mit der Hand oder einem Streuwagen aufgestreut und mittels Besen verteilt. Nachdem die Flüssigkeit aufgesaugt ist, wird das Bindemittel mit einem Besen oder einer Kehrmaschine zusammengekehrt und entsorgt.

Setze Ölbindemittel sparsam ein! Denn: Gebrauchte Ölbindemittel vergrößern das Transportvolumen gegenüber flüssigem Ölabfall und belasten die Ölabscheideanlage stark.

... und wie?

3. ÖLSPERREN

... sollen Flüssigkeiten in fließenden Gewässern aufhalten, z.B. Öl, Diesel. In Gerinnen, Wasserläufen und Bächen genügen einfache Sperren: z.B. aus Brettern, Balken, Pfosten, Saugschläuchen, B-Schläuchen, Strohballen, ...

Schmale und langsam fließende Gewässer können über die ganze Breite gesperrt werden. Achte dabei aber unbedingt darauf, dass das Wasser unter der Sperre ungehindert abfließen kann. Setze so viele Ölsperren hintereinander, dass Du sicher bist, dass das Öl die letzte Sperre nicht unterwandert.

In Gewässern mit Geschwindigkeiten über 0,5 m/s sollten Sperren nicht quer zum Fluss angebracht werden, sondern im spitzen Winkel zur Fließrichtung (ca. 45°). Der Vorteil der schrägen Ölsperre besteht darin, dass das Öl zum Ufer gedrängt wird. Dort kann es gebunden, abgeschöpft oder abgesaugt werden (vgl. Skizze).

Ölsperren sollen Flüssigkeiten in fließenden Gewässern aufhalten.

Lege zum Schutz des Uferbewuchses immer einen Uferschutz (z.B. Planen, Folien) auf!
 

Schlauchsperre

Der Saugschlauch wird mit zwei Blinddeckeln (von TS bzw. Vorbaupumpe) verschlossen und schwimmt von selbst. Er wird mit der Saugschlauchleine entlastet und am Ufer befestigt.
 

Pfosten- und Leitersperre

Achtung!
Das Öl darf die Sperre nicht unterwandern!

Anstatt der Pfosten können auch Leiterteile, die Du vorher mit einem Folienschlauch (Belüftungsgerät) überzogen hast, verwendet werden. Alle Sperren müssen so eingebracht werden, dass das Öl die Sperre nicht unterwandert. Baue die Teile überlappend richtig (vgl. Skizze) ein. Damit vermeidest Du Wirbel und ein Durchsickern des Öls.