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1. WASSER
Wasser ist das am häufigsten verwendete Löschmittel, weil es fast überall
vorhanden ist und für die meisten Stoffe verwendet werden kann.
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WASSER
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Hauptlöschwirkung: Kühlen
Wenn man 1 Liter Wasser zum Verdampfen bringt (Sprühstrahl),
werden aus dem umgebenden Raum große Mengen von Wärme
(2.257 kJ/kg) gebunden.
Achtung: Verbrühungsgefahr!
1 Liter Wasser wird beim Verdampfen zu 1700 Liter Wasserdampf.
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Hauptlöschwirkung
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Anwendung: Die wichtigsten Anwendungsbereiche sind:
- Kühlen von Oberflächen.
- Überwinden von Höhen und Entfernungen.
- Abschlagen von Gasflammen.
- Verdünnen von brennbaren Flüssigkeiten.
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Die mechanische Wirkung des Vollstrahls unterstützt die Kühlwirkung
des Wassers:
- AUFTREFFWUCHT: Auseinanderreißen von lockerem Brandgut,
dadurch bessere Abkühlwirkung.
- TIEFENWIRKUNG: Einpressen unter Druck in tiefer gelegene
Glutschichten und bei sperrigem Material (Durchdringen der Dampfsperre
bei mindestens 4 bar Strahlrohrdruck).
- NETZFÄHIGKEIT: Selbsttätiges Eindringen in poröse Materialien
(kann durch Beimengen von Netzmittel noch verstärkt werden).
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Mechanische Wirkung
des Strahles
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Die Vorteile von Löschwasser:
- fast überall vorhanden,
- unerschöpflich in der Natur,
- billig,
- bindet die Wärme sehr stark,
- einfache Förderung mittels Pumpen - auch über große Entfernungen,
- ungiftig, chemisch neutral,
- wirksames Löschmittel für die meisten Stoffe,
wie Holz, Papier, Faserstoffe, Stroh, Heu, Kohle usw.
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Vorteile
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Die Nachteile von Löschwasser:
- gefriert bei 0° C und erschwert so den Einsatz im Winter,
- quellende Wirkung (Körnerfrüchte, gepackte Jute usw.),
- Stoffe wie Papier, Textilien usw. saugen viel Wasser auf.
Dadurch erhöhen diese Stoffe ihr Gewicht enorm und vergrößern
die Einsturzgefahr von Decken,
- manche Stoffe lösen sich auf und werden so wertlos (z.B. Getreide).
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Nachteile
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2. LÖSCHSCHAUM
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LÖSCHSCHAUM
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Löschschaum wird hergestellt, indem ein Schaummittel mit Löschwasser
und anschließend mit Luft vermischt wird. Er ist leichter als alle
brennbaren Flüssigkeiten: er "schwimmt" an der Oberfläche und deckt
diese ab.
Schaumarten - Geräte zur Schaumerzeugung:
Schwerschaum | Zumischer und Schaumrohr |
Mittelschaum | Zumischer und Schaumrohr |
Leichtschaum | Leichtschaumgenerator |
Schaummittel:
Protein-, Mehrbereichs- und AFFF-Schaummittel
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Hauptlöschwirkung der Schaumdecke: Ersticken!
Der Brand erlischt aus Mangel an Sauerstoff (Schaumdecke muss geschlossen
sein!).
Unterlöschwirkung:
abkühlende Wirkung, vor allem Schwerschaum und in geringem Maße
Mittelschaum.
Umweltschutzhinweis:
Schaummittel dürfen nicht in offene Gewässer eingeleitet werden. Für
fließende Gewässer, Abwasser- und Kläranlagen muss die eingesetzte
Schaummittelmenge mindestens 200-fach mit Wasser verdünnt sein, um
biologische Schäden zu vermeiden.
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Hauptlöschwirkung
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Anwendung:
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Beim Löschschaum muss man nach den verschiedenen Arten unterscheiden:
- SCHWERSCHAUM:
- Abdecken von festen Körpern oder Flüssigkeiten.
- Immer dann, wenn ein gutes Kühlen nötig ist.
- MITTELSCHAUM:
- überall, wo Ersticken nötig ist.
- wo durch das Löschen kein Schaden entstehen soll
- zum raschen Füllen von Rohrleitungen, Kanälen u.ä.
- LEICHTSCHAUM:
- überall, wo Kühlen nicht nötig ist,
- wenn Räume rasch geflutet werden sollen (Sauerstoffverdrängung)
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Anwendung je nach Art
des Löschschaums
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Vorteile:
- kombinierte Wirkung, Kühlen und Ersticken
- wenig Schaden (Leichtschaum)
- große Räume können in kurzer Zeit verschäumt werden
- Schutz gegen Wärmestrahlung und Flammen
Nachteile:
- nicht bei elektrischen Anlagen verwendbar.
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Vor- und Nachteile
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3. LÖSCHPULVER
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LÖSCHPULVER
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Allgemeines:
Löschpulver wird vor allem in tragbaren Feuerlöschern verwendet. Das
Löschpulver greift sozusagen in den chemischen Prozess der Verbrennung
ein. Die Löschwirkung erfolgt durch Erzeugung einer möglichst
großen Pulverwolke.
Das Treibmittel für das Löschpulver sind:
- Kohlenstoffdioxid (CO2) bei aufladbaren Pulverlöschern,
- Stickstoff (N2) bei Pulverlöschern, die ständig unter Druck stehen,
wie Pulveranhängern, Pulverfahrzeugen und ortsfesten Anlagen.
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Hauptlöschwirkung: vor allem
Daneben liegt auch eine Art erstickende Wirkung bei Glutbränden vor
(ABC-Pulver durch Bildung einer Glasurschicht, D-Pulver durch geschlossene
Decke).
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Hauptlöschwirkung
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Anwendung:
Je nach Pulver für entsprechende Brandklassen:
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Anwendung je nach Art
des Löschpulvers
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Löschpulverarten:
- GLUTBRANDPULVER (ABC)
Für Glut- und Flammenbrände. Löscher dieser Füllung sind zum
Schutz von bestimmten Objekten und Einrichtungen behördlich vorgeschrieben
(Autobusse, Werkstätten, Garagen usw.). In elektrischen
Anlagen bis 1000 V ist ein Sicherheitsabstand von mind. 1 m einzuhalten.
In Anlagen über 1000 V ist der Einsatz von Glutbrandpulver verboten!
- FLAMMBRANDPULVER (BC)
Für Flammenbrände und Brände in elektrischen Anlagen bis 1000 V
ist ein Sicherheitsabstand von mind. 1 m einzuhalten.
- METALLBRANDPULVER (D)
Für Metallbrände (Metallverarbeitende Betriebe). Ausstoßen des Pulvers
erfolgt drucklos mit Hilfe einer "Pulverbrause".
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Achte auf Rückzündungen und den toten Winkel!
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Setze Löschpulver stets in Richtung der Flamme bzw. eines unter Druck
austretenden Gasstromes ein. Halte Abstand (ca. 3 m), um eine geschlossene
Pulverwolke zu erreichen.
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Vorteile:
- rasch einsetzbar (Feuerlöscher).
- geringer Bedarf an Löschmittel.
- gut zu lagern.
Nachteile:
- kurzer Einsatz.
- Verschmutzung (es bleibt viel Staub zurück).
- nur bedingt einsetzbar
(stark vom Wind und der Brandklasse abhängig!).
- keine Kühlwirkung.
- Sichtbehinderung.
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Vor- und Nachteile
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4. LÖSCHGASE
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LÖSCHGASE
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Kohlenstoffdioxid
Das Löschmittel Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das
1,5 mal schwerer als Luft ist. Kohlenstoffdioxid ist im Freien weniger wirksam
als in Räumen. Elektrisch nicht leitend! Bei sachgemäßer Anwendung
tritt eine schlagartige Wirkung ein. Es handelt sich dabei um
ein sog. sauberes Löschmittel. D.h.: Es hinterlässt keine Rückstände, ist
weder ätzend noch korrosiv.
Löschwirkung: Ersticken.
Der Kohlenstoffdioxidlöscher wird nur bei reinen Flammenbränden eingesetzt
(Brände flüssiger und gasförmiger Stoffe). Der Kühleffekt ist
unbedeutend! Vorsicht in engen, nicht belüfteten Räumen.
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Vorteile:
- vor allem in Räumen,
- zum Fluten von Hallen und Labors.
Nachteile:
- nicht geeignet für Brandklasse D.
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Vor- und Nachteile
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5. SONSTIGE LÖSCHMITTEL
Vorwiegend zur Erreichung eines Stickeffektes, um den Zutritt der Luft
zum Brandgut zu verhindern, können z.B. bei Metallbränden auch folgende
Löschmittel zum Einsatz kommen:
- Grauguss-Späne,
- trockener Zement,
- trockener Sand.
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SONSTIGE
LÖSCHMITTEL
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